Tempel von Philae, Assuan, Ägypten
Der Tempel von Philae zählt zu den faszinierendsten Stätten des Alten Ägyptens. Ursprünglich wurde er auf der Insel Philae erbaut und später auf die nahegelegene Insel Agilkia verlegt, um ihn vor den Fluten des Nils zu schützen. Heute liegt er friedlich am Wasser und lädt zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Durch das monumentale Eingangstor gelangt man in einen weitläufigen Hof, der von imposanten Säulen gesäumt ist. Der Haupttempel ist der Göttin Isis gewidmet, die für Magie, Mutterschaft und Schutz steht. Ihr Kult verbreitete sich weit über Ägypten hinaus, sogar die Römer verehrten sie in prächtigen Tempeln.
Neben dem Haupttempel befinden sich kleinere Heiligtümer, darunter jene für Osiris, den Gott der Unterwelt, und für Horus, die Himmelsgottheit mit Falkenkopf. Nachts erweckt eine beeindruckende Licht- und Tonshow die alten Mythen zum Leben und lässt die kunstvollen Reliefs in magischem Glanz erstrahlen. Die Erforschung solcher Stätten verdanken wir maßgeblich dem deutschen Ägyptologen Karl Richard Lepsius (1810–1884), der im 19. Jahrhundert eine bahnbrechende Expedition nach Ägypten leitete. Seine detaillierten Aufzeichnungen und Zeichnungen legten den Grundstein für die moderne Ägyptologie und halfen dabei, zahlreiche Tempel und Gräber zu dokumentieren. So bewahren Orte wie Philae nicht nur steinerne Zeugen vergangener Zeiten, sondern lassen auch den Geist einer ganzen Kultur weiterleben.